Viktor Frankl-Kurs wird eröffnet

Ein neuer Jahrgang beginnt die Ausbildung zur Heilerziehungspflege am Campus am Park

Stockhausen, 16.01.2017 (Stephanie Ilge). Im Januar startet am Campus zum sechsten Mal ein Kurs für Quereinsteiger im Beruf, die sich zum Heilerziehungspfleger nachqualifizieren lassen. Mit über 40 Bewerbungen war die Nachfrage überraschend groß, 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können nun ihre Ausbildung in Stockhausen beginnen.
Die Auszubildenden kommen aus ganz Hessen, aus Thüringen und aus Bremen. An elf Blockwochen pro Jahr besuchen sie Präsenzseminare an unserer Fachschule in Stockhausen. Einige Seminarinhalte werden von zu Hause aus oder in der Einrichtung, in der sie tätig sind, bearbeitet.

Zu Beginn hörten die Auszubildenden einen Vortrag, den Frank Ilge, Mitglied der Schulleitung, über ihren Namenspaten Viktor Frankl vorbereitet hat. Viktor Frankl, geboren 1905 in Wien, war zusammen mit Freud, Jung und Adler ein Vertreter der Psychotherapiebewegung. Allerdings wollte er den Menschen nicht auf seine kranken Anteile reduziert betrachten sondern bildete einen eigenen Begriff der Persona, die als Ganze betrachtet werden müsse.

Er definierte die Person unter anderem als Unteilbar, nicht in Gruppen verschmelzbar und als in sich eigenständiges Wesen, als Einzigartig zu betrachten. Denn der Mensch sei das Wesen, das sich daraus definiert, dass es immer Entscheidungen trifft. Und was entscheidet es? Was es im nächsten Augenblick sein wird!

In seiner Zeit in verschiedenen Konzentrationslagern, unter anderem in Auschwitz und zuletzt in Türkheim, kam er nicht gebrochen sondern innerlich entschlossener und voller starker Begriffe über ein sinnvolles Leben hervor. Ähnlich wie Buber und Fromm findet auch Frankl den Sinn des Lebens in einer Erstarkung des sich selbst und der Welt bewussten Menschen, ein Zitat von Frankl lautet „Sinn muss gefunden werden, kann nicht erzeugt werden“. Wertschätzung, Kreativität und Tugenden wie Mitgefühl, Tapferkeit und Humor sind einige der Zugänge zu einem gutem Leben, die Frankl beschreibt.

Logotherapie und Existenzanalyse, auch „Dritte Wiener Richtung der Psychotherapie“ genannt, ist eine international anerkannte, empirisch untermauerte sinnzentrierte Psychotherapierichtung, die Frankl in den frühen Dreißiger Jahren entwickelte.

Frankls Konzept leitet sich aus drei philosophischen und psychologischen Grundgedanken ab:
• Freiheit des Willens
• Wille zum Sinn, und
• Sinn im Leben
Bis 1990 lehrte Frankl an der Universität in Wien. Viktor Emil Frankl starb am 2. September 1997 an einem Herzinfarkt.

Der Unterricht startete, wie bei allen Ausbildungsgängen, mit einem Intensivkurs in Theaterpädagogik, so dass sich die Teilnehmerinnen schnell kennenlernen können.