der XENOS-Kurs präsentiert Jugend ohne Gott
Im Rahmen der Ausbildung zu Heilerziehungspfleger/innen, präsentiert der Xenos-Kurs des Campus am Park das Theaterprojekt „Jugend ohne Gott“.
Vorlage für die aufgeführte Interpretation ist der gleichnamige, 1937 veröffentlichte Roman von Ödön von Horváth und die Filmfassung aus dem Jahr 2017. Die Auszubildenden stellen bei ihrem Theaterprojekt eine ihnen wichtige Thematik in den Mittelpunkt: Eine Welt, in der die Individualität durch das vorherrschende System unterdrückt wird und in der durch idealistische Regeln die Gesellschaft in zwei Klassen unterteilt wird.
Den Glauben an ihre individuelle Zukunft besitzen die Schüler/innen einer Eliteschule nicht. An einen Aufbruch in eine selbstbestimmte, freie Welt nach der Schule auch nicht. Was für sie zählt, ist ausschließlich die Gegenwart, in der die Macht des Stärkeren, Wettbewerb und Selektion das Leben der jungen Menschen prägt. Eine Chance hat, wer Autorität, Angst und Gewalt erträgt und den strengen Regeln folgt. In diesem System scheint Menschlichkeit einen geringen Stellenwert zu haben.
In dem Zwiespalt zwischen den vorherrschenden Regeln der Gesellschaft und dem menschenwürdigen Zukunftswunsch, sieht sich der Lehrer mit einem schwierigen Konflikt konfrontiert. In einer Gruppe gefühlsloser, kalter und systemkonformer Schüler ist Zach seiner Sehnsucht und seinem Wunsch nach Gerechtigkeit unterlegen und beginnt eine provokante Liebesbeziehung zu einer Frau, die schon längst aus dem System ausgeschieden ist und mit anderen Menschen im Wald lebt.
Ein Todesfall unter den Schülern bringt die Frage nach Schuld, Verantwortung & Gerechtigkeit auf, obwohl für viele der eigentliche Täter schon feststeht. Nur das Ablegen des idealistischen Denkens und der immer größer werdende Druck zwingt ihren Lehrer schließlich zum Handeln.
Der ursprüngliche, kurz vor dem zweiten Weltkrieg veröffentlichte Roman von Horváth wurde wegen der Härte und der Systemkritik an der nationalsozialistischen Ideologie in dieser Zeit verboten und kam auf die schwarze Liste.
Aufgeführt wird im Schmidts Saal in der Müser Str. 9 in 36358 Herbstein-Stockhausen.
Die Premiere ist am Samstag, dem 16.03.19 um 19 Uhr. Weitere Aufführungen sind am 17.03. um 17 Uhr und am 18.03. um 19 Uhr.
Der Eintritt ist frei, eine Spende am Ausgang ist herzlich willkommen. Größere Gruppen bitten wir um eine telefonische Voranmeldung unter 06647-9606700.